Besonderes & Neuigkeiten

Jeder Taucher hat wohl unter der Anzahl seiner Tauchgänge besondere Erlebnisse. Einer war der Besuch der Cueva de los siete lagos.

Dazu ein kleiner Bericht

In Zusammarbeit WWF/Adena-Canarias würde ein TG zu Reinigung der Höhle geplant.

Nach der Vorbereitungsphase war es an einem Wochenende im Jahr 2000 soweit.


Die Cueva de los siete lagos (Höhle der sieben Seen) gehört zu dem Höhlensystem, das den Norden Lanzarotes durchzieht. Dieser Teil der Höhle ist touristisch nicht ausgebaut.

Nachdem man seine Ausrüstung etwa 500 Meter durchs Gelände getragen hat, findet man den Einstieg vor: ein Loch von 10 Metern Durchmesser und einer Tiefe von 5 Metern Als erstes muss man diese Höhe artistisch überwinden und die Ausrüstung mit Seilen herablassen, um danach seine Ausrüstung 20 Minuten durch das Tunnelsystem über Geröll bergauf, bergab schleppen zu dürfen.

Am ersten See angekommen, wird die Ausrüstung montiert und sich tauchbereit gemacht. Der Einstieg ist nicht einfach, aber nach den Strapazen der ersten Stunde sehr erfrischend. Die Wassertemperatur beträgt 19ºC. Es ist Salzwasser .

Nach dem Abtauchen ist man fasziniert von der klaren Sicht und man wird zwangsläufig daran erinnert, dass man ja eine Aufgabe hat und es kein Spaßtauchgang sein soll. Der erste Müll ist bereits gesichtet: Batterien, Flaschen, Dosen, Sandalen, selbst Sektgläser sind zu finden.

Am Ende des ersten Sees angelangt, folgt ein Tunnel von etwa 100 Metern Länge. Im Tunnel erweist sich das Sammeln schon etwas schwieriger, da nicht nur Müll am Grund liegt, sondern auch an der Decke schwimmender Dreck hängt, so dass man in verschiedene Säcke sammeln muss. Einen mit der Öffnung nach unten und einen mit der Öffnung nach oben, ein Auge an der Führungsleine, mit dem anderen Auge Müll aufspüren und den Tauchpartner nicht aus dem Auge verlieren - das ist nicht die einfachste Angelegenheit.

Am zweiten See angekommen, tauschen wir die vollen Säcke gegen leere und nach einem Check geht es zur nächsten Etappe. Dort wird die Arbeit kurz unterbrochen, da ein Albinokrebs unseren Weg kreuzt. (Diese kleinen, blinden Krebse kommen nur auf Lanzarote vor und sind noch Überbleibsel von der Entstehung des Lebens auf unserer Erde.)

Nach dieser Begegnung geht es wieder daran, den Zivilisationsdreck zu beseitigen, was uns immer ärgerlicher macht, da wir Unmengen von Batterien finden und uns unser kleiner Freund daran erinnert, wie wichtig es doch ist, was wir dort tun. So reinigen wir See für See.

Am Ende angekommen, wo ein weiteres Durchtauchen unmöglich ist und nachdem unsere Manometer uns daran erinnern, den Rückweg anzutreten, genießen wir die Einzigartigkeit und Schönheit des Höhlensystem.

Es hat sich Müll von etwa 150 kg angesammelt, der neben der notwendigen Ausrüstung nebst Schlauchboot zum Ausgang transportiert werden will.Es gilt, den selben beschwerlichen Weg zurückzugehen, nur dass die Kräfte langsam nachlassen und dafür die Last etwas mehr wird....

Fazit:

Es war eine gelungene Aktion. Der Müll wurde nicht nur fachgerecht entsorgt, sondern eine Gruppe von Künstlern bereitete damit  sogar eine Ausstellung mit den gefundenen "Sachen" vor.

Die Cueva de Los siete Largos sollte danach sicher verschlossen werden , der Zutritt sollte nur noch mit Sondergenehmigung erlaubt werden.( was aber nicht durchgesetzt wurde)

Für mich als Taucher wird wieder einmal mehr bewusst, wie sorglos doch die Menschen mit unserer Erde umgehen!

Diese Aktion wurde organisiert vom WWF Adena Canarias, durchgeführt vom Lanzarote Dive Service SL, freiwilligen Helfern mit materieller Unterstützung vom spanischen Roten Kreuz und der Inselregierung.


Zu der Höhle

Die Cueva de los siete Lagos gehört zu der 6100 Meter langen Lavahöhle im Norden Lanzarotes. Sie steht in der Liste der längsten Lavahöhlen der Welt an elfter Stelle und in der Liste der tiefsten an vierter Stelle mit 230 Meter. Die bekanntesten Abschnitte sind die touristisch ausgebauten Cueva de los Verdes und Jameos del Agua mit ihren Albinokrebsen.

Das Ende des Systems bildet die Cueva Atlantica, die bis zu einer Länge von 1700 Meter unter dem Meer und einer Tiefe von 70 Metern erforscht ist.